Foto G. Schubert: Bernrieder Fachsymposium 2014, Ökologische Baumpflege –Demonstration an einer Methusalem-Eiche im Bernrieder Park
ERFOLGREICHES FACHSYMPOSIUM IN BERNRIED
Am 13. Und 14. Januar 2014 fand das Bernrieder Fachsymposium NATURERBE BEWAHREN AM BEISPIEL BERNRIEDER METHUSALEMBÄUME im Bildungshaus St. Martin im Kloster Bernried statt. 89 Teilnehmer reisten bundesweit an und verfolgten interessiert die spannenden Beiträge der Referenten, nahmen an anregenden Diskussionen teil, sowie an einer Präsentation für ökologische Baumpflege an einer Methusalem-Eiche im Bernrieder Park. Zwei engagierte Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit den vorgegebenen Themen: a) Eckdaten für einen Ratgeber-Folder für Baumpfleger und Eigentümer und b)Pflege von Biotopbäumen: Anforderungen an eine Zertifizierung von Baumpflegern für Ökologische Baumpflege.
Eine ausführlicher Tagungsbericht mit allen Beiträgen und Ergebnissen ist erhältlich über: Dana Heß, Gemeinde Bernried, Tel. 08158/90767-19 Download des Berichts ab Mitte Juli auf dieser Seite.
Je älter der Baum, desto größer wird in der Regel seine Bedeutung für die biologische Vielfalt ("Biodiversität"). Ökologische Baumpflege kann z.B. das Auseinanderbrechen der Baumkrone verhindern und damit die Lebenszeit alter Bäume deutlich verlängern. Der Lebensraum für seltene Arten, die beispielsweise an Hohlräume in Bäumen gebunden sind, wird dadurch manchmal mehrere Jahrzehnte länger erhalten.
Öffentlichkeitsarbeit
Ein wesentlicher Teil des Projektes liegt in der Öffentllichkeitsarbeit. Die ökologische und landschaftsästhetische Bedeutung alter Bäume für Natur und Landschaft wurde z.B. im September 2012 am Tag des offenen Denkmals der Bevölkerung in Exkursionen aufgezeigt.
Kartierung alter Bäume - Einweisung der Kartierer durch den Projektmanager
Um einen Überblick über den Bestand an alten Bäumen im Bernrieder Gemeindegebiet zu bekommen, kooperiert das Projekt mit der Ortsgruppe des Bund Naturschutz. Seit Juni 2012 kartieren ehrenamtliche Bernrieder Bürger alle alten Bäume mit einem Baumumfang von über 250 cm. Bäume mit einem Umfang größer als 400 cm werden als besonders wertvolle Baumveteranen erfasst. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Bäumen mit Hohlräumen, weil diese nicht nur von Vögeln, sondern auch Fledermäusen und seltenen holzbewohnenden Käferarten besiedelt werden.
Pflanzung blütenreicher Dornhecken
Rund 40 freiwillige Mitarbeiter des Arbeitskreis Ökologie am Gymnasium Penzberg pflanzten im November 2012 am Seeufer des Buchheimmuseums eine an Wildrosen reiche Dornhecke entlang eines Altbaumbestandes. Diese Dornhecke erhöht die biologische Vielfalt und hält zugleich Spaziergänger davon ab, sich unter die durch Bruchholz gefährlichen Altbäume zu begeben. Hier profitieren sowohl die Biodiversität als auch die Verkehrssicherheit!
Erfassung seltener Arten
Um ein besseres Verständnis der biologischen Vielfalt Bernrieds zu erhalten, kartierten Spezialisten an Bäumen die Vorkommen von Fledermäusen, Holzkäfern und Baumpilzen. Das Foto zeigt Mitglieder der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft bei der Erfassung seltener Bodenpilze, die mit Baumwurzeln in Symbiose leben ("Mykorrhiza").
Beschilderung
10 naturkundliche Tafeln im Bernrieder Park, Höhenrieder Park und am Buchheimmuseum informieren über die Bedeutung alter Bäume für die Biodiversität. Je älter Bäume werden, desto mehr Lebensraumnischen entstehen für Baumpilze, Moose, Flechten, Vögel, Säugetiere und holzbewohnende ("xylobionte") Käfer.
Beispiel für die naturkundliche Beschilderung. Andere Themen sind z.B. "Tierarten in Baumhöhlen", "Baumbesiedelnde Pilze", "Heimische Spechte", "Artenreichtum in absterbenden Bäumen".