Foto©Bayr. Landesstiftung, v.l.n.r.:J.Miller, K.O. Kullmann, V.Bischoff,J.Steigenberger, C.Voormann, Dr. M. Söder

BAYERISCHER UMWELTPREIS 2016

 

Bernrieder Baumriesen-Projekt wurde mit dem Bayerischen Umweltpreis 2016 ausgezeichnet. Staatsminister Dr. Markus Söder verlieh die Auszeichnung am 6.12.2016 der Trägergemeinschaft Bernrieder Vorsprung für das Pilotprojekt „Bernrieder Vorsprung –Baumriesen, Naturerbe und Artenvielfalt am Starnberger See

 

Auszüge aus der Laudatio von Dr. Markus Söder:

 

„ Das Pilotmodell „Bernrieder Vorsprung – Baumriesen, Naturerbe und Artenvielfalt am Starnberger See“ ist das erste BayernNetz-Natur Projekt, dass sich mit diesem Themenschwerpunkt beschäftigt. Das Projekt hat Vorbildfunktion für eine bundesweite Umsetzung...“

 

„ Ziel des Projekts war und ist es, die wertvollen Alt- und Totholzbereiche als Lebensgrundlage von Tieren, höheren Pflanzen, Pilzen, Moosen und Flechten zu erhalten und zu entwickeln. ....... In Kooperation mit Naturschutzbehörden, Wissenschaftlern und Baumsachverständigen ent-wickelte und unterstützte die Trägergemeinschaft Bernrieder Vorsprung innovative Wege, durch gezielte Maßnahmen, Umweltbildung und umfassende Öffentlichkeitsarbeit den hohen Altbaumbestand zu erhalten und zu pflegen...“

 

„...diese knorrigen, bis zu 800 Jahren alten Exemplare sind nicht nur ein herausragendes landschaftliches Element, sondern Lebensraum vieler zum Teil hochgefährdeter Arten, deren Überleben auf die Fortsetzung einer ungebrochenen Habitat-Tradition dieser Uralt-Baumriesen angewiesen ist. So konnte sich manche dieser sogenannten „Urwaldreliktarten“, wie z.B. der Eremit, ein totholzbewohnender Käfer seit der Rodung der frühmittelalterlichen Urwälder bis heute in den alten Bäumen halten. Auch das zeigt, wie außerordentlich wichtig diese einzigartigen Methusalem-Bäume für den Erhalt der biologischen Vielfalt sind.“

 

BERNRIEDER FACHSYMPOSIUM "NATURERBE BEWAHREN" AM BEISPIEL BERNRIEDER METHUSALEMBÄUME AM 13./14. 01.2014 IM BILDUNGSHAUS KLOSTER BERNRIED
Neue Wege in der Erfassung und Bewertung von Biotopbäumen – welche Bedeutung haben alte Bäume für die Biodiversität?
Artenschutz an Bäumen - Pflicht oder Kür - was müssen Baumeigentümer und Baumpfleger heute schon beachten um artenschutzrechtliche Konsequenzen zu vermeiden?
Wo fehlen gesetzliche Schutzinstrumente und –strategien?
Zeitgemäße Baumpflege – wie können alte Bäume als Lebewesen und Lebensraum gepflegt und erhalten werden.

Nähere Info und Anmeldung siehe PDF.
BERNRIEDER FACHSYMP 2014.pdf
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BIOTOP-INSEL BERNRIEDER BLITZEICHE

Foto Christina Voormann
Foto Christina Voormann

Laut WWF (WorldWildlifeFund) sind bis zu einem Drittel der besonders schützenwerten Europäischer Fauna- und Flora-Arten, welche in Wäldern und Bäumen vorkommen, von Methusalembäumen und besonders von Totholz abhängig, um zu überleben.

Erst seit wenigen Jahren ist man in der breiten Fachwelt sich dieser Bedeutung und gleichzeitigen Gefährdung bewußt. Das bezeugen wissenschaftliche Publikationen und steigende Aktivitäten seit einigen Jahren.Während die Wichtigkeit des Themas in internationalen Fachkreisen angekommen ist, wird es innerhalb der Bevölkerung immer noch viel zu wenig wahrgenommen.

Experten empfehlen neben Schutzmaßnahmen zugunsten der Methusalem- und Biotopbäume das Anlegen umweltbildender, von Menschen geschaffener Biotopholz-Inseln, die sich gleichzeitig vielen Arten als idealer Lebensraum anbieten können.

 

BIOTOP-INSEL BERNRIEDER BLITZEICHE IN KOOPERATION MIT DEM BUCHHEIM MUSEUM

Am Ostersonntag des Jahres 2011 wurde eine  ca. 400-jährige Eiche, einst eine der größten und schönsten Bäume des Gemeindegebiets, von einem Blitzschlag zerrissen und anschließend auf einen Torso zurückgeschnitten. Am Beispiel dieses Baumes, genannt BLITZEICHE, sowie an den im Umkreis gelagerten oder aufgestellten Hölzern und Stammteilen, kann die Entwicklung der Fauna und Pilzflora am Totholz beobachtet werden.

Durch die gezielte Anlage eines Biotops aus verschiedenen Totholz-Strukturen und Blütenpflanzen sollen nachgewiesene stark gefährdete Artengruppen erhalten und gefördert werden. Der Standort ist durch Verkehrs- und Fußwege eingeengt und damit vergleichbar mit ähnlichen Situationen in der Kulturlandschaft.

Ziel ist es nicht nur die bereits erfassten Rote-Liste Arten zu erhalten, sondern aufgrund der Umfeld-Neugestaltung weitere Arten anzulocken. Notwendiger Biotop-Baumbestand ist in unmittelbarer Nähe.

Die BIOTOP-INSEL BERNRIEDER BITZEICHE ist ein idealer Platz, ein öffentlichkeitswirksames, informatives Umweltkonzept umzusetzen. Info-Tafeln und Broschüren zum Mitnehmen vermitteln dem Betrachter die interessante Welt der Totholzbewohner.

Die Biotop-Insel Bernrieder Blitzeiche befindet sich zwischen Buchheim-Museum und dem dazugehörenden Parkplatz und wird von vielen Besuchern positiv wahrgenommen.